Vorab ein Hinweis: Bei einer Schwangerschaft ist Eisenkraut tabu. Die Heilpflanze enthält wehenanregende Inhaltsstoffe, die unter Umständen zu einer Fehlgeburt führen können.
Allgemeines
Das Eisenkraut war früher eine der wichtigsten Heilpflanzen, es wurde sogar zur rituellen Reinigung der Tempel verwendet.
Wie es jedoch heutzugage Mode geworden ist, sucht man die Heilpflanzen lieber in exotischen Ländern, als in unserer Heimat.
So wird hauptsächlich der südamerikanischer Bruder des Eisenkrauts angeboten.
Wir kennen ihn unter dem Namen „Verbena“ und unsere heimische Pflanze ist fast in Vergessenheit geraten.
Die Heilwirkung können wir jedoch eher vom europäischen Eisenkraut erwarten, wohingegen die südamerikanische Verbena stärker zitronig schmeckt und daher als Tee besser geeignet ist.
Demzufolge wird das Eisenkraut kaum noch als Heilkraut eingesetzt, obwohl es immer noch eine wertvolle Heilpflanze ist.
Die Volksheilkunde wendet das Eisenkraut gerne an. In erster Linie wird es als Wundkraut benutzt, aber auch für vielfältige innerliche Zwecke wird es angewendet.
Pflanzenbeschreibung
Ursprünglich ist das Eisenkraut im Mittelmeerraum heimisch, aber es ist schon vor langer Zeit nach Mitteleuropa gelangt und wächst dort als Wildpflanze.
Es wächst vereinzelt und in Gruppen an Wegrändern, auf Weiden, Mauern, Schutt und in Gärten als Beikraut.
Das Eisenkraut ist ein- bis mehrjährig.
Sein harter vierkantiger Stengel wird bis zu 80 cm hoch, meistens aber nur 30-50 cm.
Die rauhen Blätter haben tiefe Einschnitte.
Oberhalb der Blätter wachsen dem Eisenkraut mehrere harte Seitenäste, die die winzigen Blüten tragen. Die Blüten sind hellrosa und wachsen in Ähren von unten nach oben.
Sammeltipps
Das ganze oberirdische Kraut wird vor oder während der Blüte direkt über dem Boden abgeschnitten.
Dann bündelt man es zu kleinen Sträussen und hängt es an einem schattigen, zugigen Platz zum Trocknen auf.
Einfaches Teerezept:
Für einen Eisenkraut-Tee übergiesst man zwei Teelöffel des Eisenkrautes, getrocknet oder frisch, mit einer Tasse kochendem Wasser.
Fünf Minuten ziehen lassen und dann abseihen.
In kleinen Schlucken trinken.
Tinktur
Eine Eisenkrauttinktur kann ganz einfach selbst hergestellt werden. Dafür wird benötigt: 200g getrocknetes oder 300 g frisches Eisenkraut und ein Liter 35 bis 40 prozentiger Alkohol. Kraut und Alkohol werden in einem fest verschließbaren Gefäß zwei Minuten durchgeschüttelt und für zwei Wochen an einem dunklen und kühlen Ort platziert. Danach wird das Ganze mit Hilfe einer Saft- oder Weinpresse gefiltert, die Rückstände verworfen und dann die Flüssigkeit in eine Braunglasflasche abgefüllt. Kühl aufbewahrt, hält die Tinktur bis zu zwei Jahre. Innerlich werden davon 10 bis 20 Tropfen zwei- bis dreimal täglich eingenommen. Ein halber Teelöffel mit einem Glas Wasser verdünnt, dient als erfrischendes Gesichtswasser.
Von der Eisenkraut-Tinktur nimmt man dreimal täglich 10 bis 50 Tropfen ein.
Äusserliche Behandlung
Besonders beliebt ist das Eisenkraut traditionell in der äusserlichen Behandlung von Wunden.
Früher stand es als Heilmittel gegen Kriegs- und Kampfverletzungen im hohen Ansehen. Ausser für Verletzungen kann man es auch zur Behandlung von Ekzemen und Geschwüren einsetzen.
Äusserlich kann man Kompressen mit dem Tee tränken und auf Wunden legen.
Man kann auch Waschungen mit dem Tee vornehmen oder Umschläge auflegen.
Auch Teilbäder kann man mit Eisenkraut-Tee durchführen.