Eibisch

Pflanzenfamilie: Malvengewächse (Malvaceae)

Eibisch ist ein alt bekanntes und bewährtes Heilmittel gegen Husten und Reizungen der Atemwege. Darüber hinaus ist er aber auch eine attraktive Zierstaude für den Garten.

Vorkommen:

Wildwachsender Eibisch steht unter Naturschutz und darf daher in freier Natur nicht gesammelt werden. Ursprünglich in Asien beheimatet, kommt er heute in weiten Teilen Europas, vor allem im östlichen Mittelmeerraum, an Küsten und auf salzhaltigen Wiesen vor.

Pflanzung

Bevorzugt im Frühling mit einem Abstand von ca. 50 Zentimetern ins Beet setzen, sodass sich die Pflanzen kräftig entwickeln können. Eine Mulchschicht und etwas Kompost sind hilfreich für einen guten Start und gesundes Wachstum.

Pflege

Die Pflanze ist anspruchslos und deshalb leicht zu pflegen. Achten Sie lediglich auf regelmä­ßiges und ausreichendes Wässern, ganz besonders bei langen Trockenzeiten.

Ernten und konservieren

Blätter und Blüten werden im Sommer zu Beginn der Blütezeit gepflückt. Die Trocknung erfolgt danach bei leichter Wärme an einem schattigen Platz. Die Pflanzteiles sollten nach der Trocknung gut verschlossen und dunkel aufbewahrt werden.
Wurzeln können im Herbst ausgegraben werden. Danach sollte man sie säubern und trocknen. Die Trocknung sollte vollständig abgeschlossen sein, da es sonst leicht zu Schimmebildung kommen kann.

Generell können alle Pflanzenteile des Echten Eibischs zu wirkungsvollen Heilmitteln verarbeitet werden. Früher hat man überwiegend die zerriebenen Wurzeln verwendet, um daraus Pastillen gegen Husten und Heiserkeit herzustellen. Als Küchenkraut hingegen hat der Echte Eibisch heute keinerlei Bedeutung mehr.

Eibisch-Tee

Eibisch-Tee, hier aus den Wurzeln, darf niemals aufgekocht werden, da sonst die wertvollen Schleimstoffe verloren gehen
Für eine Tasse nehmen Sie einen Teelöffel trockner Wurzeln und einen Teelöffel klein geschnittener Blätter und Blüten. Blätter und Blüten können dabei sowohl frisch als auch getrocknet sei.
Wichtig: Setzen Sie die Pflanzenteile mit 150 Milliliter kaltem Wasser an, da die Schleimstoffe bei starker Wärmezufuhr zerstört werden.
Diese Mischung lassen Sie dann ein bis zwei Stunden bei gelegentlichem Umrühren ziehen. Nach dem abseihen der Pflanzenteile mit einem Sieb kann man den Sud leicht erwärmen. Es sollte dabei nicht aufkochen.
Er ist sehr hilfreich bei Schluckbeschwerden, Husten und Heiserkeit. Bei diesen Symptomen sollten Sie täglich zwei bis drei Tassen in kleinen Schlucken trinken. Sie können den Tee gerne auch mit etwas Honig süßen.
Frischer Eibisch zum Verzehr geeignet

Heilwirkungen:

Reinigend, reizlindernd, hustenlösend, mild abführend.

Verwendete Teile:

Blätter, Blüten, Wurzel

Hauptinhaltsstoffe:

(vor allem in der Wurzel) Schleimstoffe, Stärke, Gerbstoff, Pektin, Rohrzucker, Mineralstoffe, Asparagin, ätherisches Öl.

 

Wissen aus alter Zeit:

Der Eibisch ist eine der wichtigsten schleimhaltigen Pflanzen und ist auch schon sehr lange bekannt. Die Volksmedizin setzt Eibisch-Tee und vor allem den Kaltauszug aus der Eibischwurzel bei Husten, Heiserkeit, Halsweh ein. Auch bei entzündeten Magen- und Darmschleimhäuten und bei Magenübersäuerung wirkt er sanft beruhigend. Die reizlinderende Wirkung des Eibisch-Schleims ist sogar wissenschaftlich anerkannt. Äußerlich wird Eibisch als Umschlag zur Wundbehandlung eingesetzt. Er fördert die Reifung von Furunkeln, hat eine kühlend, abschwellende Wirkung bei leichtem Sonnenbrand und lindert auch den Juckreiz bei trockener, gereizter Haut und macht sie geschmeidig.

Steckbrief

Wuchstyp: Staude
Wuchshöhe: 60 cm bis 150 cm
Blütenfarbe: rosa weiß
Blütezeit: Juli bis September
Blüteneigenschaften: leicht duftend
Blattform: 3-5-lappig gelappt gestielt
Bodenart: sandig
Bodenfeuchte: mäßig feucht bis feucht

Rezepte:

Kaltauszug aus der Wurzel:

2 Esslöffel geschnittene Eibisch-Wurzel über Nacht mit 1/4 kaltem Wasser ansetzen. Bis zum Morgen bildet sich eine geleeartige Flüssigkeit, die abgeseiht wird. Dieser Kaltauszug enthält hauptsächlich die Schleimstoffe! Vor dem Gebrauch wird diese Flüssigkeit nur schwach erwärmt und schluckweise getrunken. Mit 1 Esslöffel Honig vermischt ergibt es einen wunderbaren Hustensirup. Ungesüßt lässt sich dieser Schleim auch heilsam bei Entzündun-gen der Magenschleimhäute und des Darms anwenden. Der im Kaltauszug gewonnene Eibischschleim sollte möglichst immer frisch hergestellt werden und den Tag über im Kühlschrank aufbewahrt werden,