Fingerkraut

Hier erfahren Sie, wie es mit dem Anbau und der Pflege des Fingerkrautes aussieht.

Fingerkraut – ein Unkraut, aber auch ein Heilkraut

Am bekanntesten ist wohl das Fünffingerkraut. Doch manchen Gärtnern sind auch das Gold-Fingerkraut, der Fingerstrauch und das Blutrote Fingerkraut geläufig, da sie sie in ihren eigenen Garten gepflanzt haben. Während das Fingerkraut für die Einen als Unkraut gilt, ist es für die Anderen ein bedeutendes Heil- und Zierkraut.

Fingerkraut ist recht pflegeleicht

Gärtner sind heute bereits mehrere 100 Arten an unterschiedlichsten Fingerkräutern bekannt, deren Heilwirkung seit Jahrhunderten eine bedeutende Rolle innerhalb der alternativen Heilmethoden spielt. So wird die Heilpflanze z.B. bei Durchfall, Zahnfleischerkrankungen, Halsschmerzen, Fieber, Nagelbettentzündungen und dergleichen mehr eingesetzt. Es ist also sowohl innerlich als auch äußerlich anwendbar. Wobei in erster Linie die getrockneten Wurzeln als Tee oder Tinkturen aufbereitet werden.

Übrigens:
Ihren Namen erhielt das mehrjährige Fingerkraut aufgrund ihrer fünfblättrigen Blütenform, die auf die menschlichen fünf Finger einer Hand bezogen wurden. Außer dem Blutwurz, der lediglich über eine vierblättrige Blüte verfügt.

Vorkommen

Alle in Europa beheimateten, winterharten Fingerkraut-Arten lieben einen stets nährstoffreichen, wenngleich auch kalkarmen und durchlässigen Boden. Wobei sie sich gerade in höheren Lagen immer ganz besonders wohlfühlen.

Standort:

Bei der Standortwahl sollten Sie ein sonniges, bis mäßig halbschattiges Plätzchen auswählen, da die meisten Arten die Wärme und auch eine gewisse Bodentrockenheit eindeutig bevorzugen.

Anbau:

Anbauen sollten Sie das Fingerkraut im zeitigen Frühjahr (ab März), in dem Sie kleine Stecklinge in die Erde setzen. Darüber hinaus können Sie das Fingerkraut aber auch in Kübel einpflanzen, wodurch es auch auf Terrassen und Balkonen prächtig gedeiht.
In den Folgejahren breitet sich das extrem pflegeleichte Fingerkraut meist selbständig aus, weshalb Sie es von Zeit zu Zeit sicherlich auch einmal teilen müssen. Hierfür die Stauden einfach nur vorsichtig mit dem Spaten teilen und gegebenenfalls an einem neuen Standort wieder einsetzen. Bester Zeitpunkt für die Teilung ist dann natürlich auch immer das zeitige Frühjahr.

Fingerkraut pflegen

Zwischen Mai und Juni beginnt das Fingerkraut zu blühen, wobei es hauptsächliche gelbe Blüten, jedoch auch weiße und rote Blüten an den bis zu 40 Zentimeter (der Fingerstrauch wächst sogar 1,5 Meter empor) hoch wachsenden Stauden zu bewundern gibt. Je nach Sorte hält die Blütenphase sodann bis in den September hinein an.

Düngen

Alle Naturarten benötigen in der Regel keine Düngergaben, lediglich Zuchtformen des Fingerkrautes können Sie bei Bedarf einmal jährlich düngen.

Gießen:

Weiterhin benötigt das Fingerkraut nur während längerer Trockenphasen eine Bewässerung, wobei Sie Staunässe auf jeden Fall immer vermeiden müssen. Das Gleiche gilt auch für Kübelpflanzen.

Rückschnitt:

Verblühtes Fingerkraut können Sie entweder noch im Herbst oder im zeitigen Frühjahr zurückschneiden bzw. die Staude dabei problemlos auch in Form bringen.

Anwendung

Wird als zusammenziehendes Mittel bei Durchfällen, Ruhren, Blut- und Schleimflüssen von den Ärzten leider nur zu selten angewendet und auch gegen Wechselfieber empfohlen.
Die Formen, welche in Anwendung kommen, sind der Aufguss, seltener die Abkochung, oder das Pulver, dann der wässerige Auszug.
Man gibt das Pulver selten zu 0,5 – 1,5 g, häufiger die Abkochung aus 15 – 30 g auf 180 g Durchseihung, sowohl innerlich als äußerlich, das Extrakt zu 0,25 – 0,5 g Das mittelfeine Pulver ist ein vorzügliches Zahnpulver.
In der Tierheilkunde kann die Tormentillwurzel innerlich und äußerlich bei denjenigen Krankheiten gebraucht werden, bei denen die zusammenziehenden Mittel überhaupt nützlich sind. Sie leistet bei der Ruhr und dem Blutharnen, wenn sie wirklich in Erschlaffung begründet sind, ganz vortreffliche Dienste, verlangt aber, sowie alle stark zusammenziehenden Mittel bei der Anwendung einige Vorsicht, besonders bei fortgesetztem innerlichem Gebrauche.