Die Geschichte des Ingwer
Im asiatischen Raum wurde die Wurzel früh gegen die verschiedensten Beschwerden eingesetzt. Schon Konfuzius erwähnte den Ingwer in seinen Schriften. Paracelsus war zwar der Meinung, “dass in jeder Region die Pflanzen wachsen, die den Menschen Vorort zur Heilung dienen”. Trotzdem hat auch im europäischen Raum der Ingwer seinen Einzug in die Medizin gehalten. Nach Europa kam er zu nächst wahrscheinlich mit Alexander dem Großen, der ihn von seinen Feldzügen aus Indien mitbrachte. Später über die Seidenstraße mit Marco Polo.
Da die Wurzeln eine gewisse Schärfe besitzen und damals nicht so teuer waren, wurden sie gerne als “der Pfeffer des armen Mannes” bezeichnet. Im Mittelalter wurde er meist von Mönchen eingesetzt.
Hildegard von Bingen stand ihm, wohl auf Grund seiner aphrodisierenden Wirkung, eher skeptisch gegenüber. Die Spanier brachten ihn im 16. Jahrhundert in die “neue Welt”, wo er ideale Wuchsbedingungen vorfand.
In Europa geriet er dagegen wieder in Vergessenheit und nur die Engländer verwendeten ihn weiter (Ginger Ale, Gingerbread). Im restlichen Europa kam er in den 60iger Jahren über die Nutzung in der Chinesische Küche wieder in Erinnerung.
Phytotherapeutischer Einsatz von Ingwer
(Phytotherapie ist die Anwendung von Pflanzen, Pflanzenteilen oder deren Zubereitungen als Heilmittel)
Nicht nur als Zutat fürs Weihnachtsgebäck spielt er in der kalten Jahreszeit eine große Rolle. Er hilft bei der Verdauung, durch die Förderung der Durchblutung der Magenschleimhaut und Steigerung der Gallenproduktion, so wie Anregung der Magen-Darm-Tätigkeit. Durch seine Schärfe wirkt er wärmend auf den gesamten Organismus. Bei Übelkeit ein Stück Wurzel gekaut (es geht auch kandierter Ingwer) und es geht dem Magen schnell wieder besser. Wer zu erhöhter Magensäureproduktion neigt, sollte Ingwer aber mit Vorsicht geniessen.
Als Tee wärmt Ingwer mit seinen Inhaltsstoffen wie verschiedene Gigerolen und Zingiberol von “innen”. Er sorgt für eine bessere Durchblutung, auch der Schleimhäute. Damit werden durch die “laufende Nase”, die krankmachenden Keime schneller abtransportiert!
Bei Reiseübelkeit, aber auch bei Übelkeit zum Beispiel nach einer Narkose oder einer Chemotherapie, kann Ingwer gute Hilfe leisten. Er blockiert bestimmte Rezeptoren, die auf den Botenstoff Serotonin reagieren und wirkt so der Übelkeit entgegen. Ebenso bei leichter Übelkeit in der ersten Schwangerschaftszeit wird er eingesetzt.