Kürbiskerne – Gesund und nährstoffreich
Herkunft
Kürbisse stammen ursprünglich aus den tropischen Regionen Mittel- und Südamerikas. Mann vermutet, dass sie dort von den indianischen Ureinwohnen bereits 10000 Jahre vor Christus angebaut und genutzt wurden. Mit der Entdeckung Amerikas wurden sie auch bei uns bekannt.
Ursprüngliche Verwendung
Früher galt der Kürbis als Viehfutter und wurden nur in Notzeiten dazu verwendet, andere Gemüsearten zu ersetzen. Da diese Sorten wenig Aroma und ein fades Fruchtfleisch hatten war es kein, dass Kürbisse lange Zeit kaum Beachtung als Lebensmittel fand.
Dies hat sich durch verschiedene Züchtungen heute geändert. Kürbis ist heute als abwechslungsreiche und schmackhafte Speise bekannt.
Wirkung
Die Kerne des Kürbis können verschiedenen Beschwerden mildern und sogar beim Abnehmen helfen. Neben vielen wichtigen Mineralstoffen enthalten sie auch Vitamine und Aminosäuren. Deshalb kann man sie auch zurecht als Superfood bezeichnen. Dies sah auch die Universität Würzburg so, welche den Kürbis als Heilpflanze des Jahres 2005 auszeichnete.
a) Prostata
Der Verzehr von Kürbiskernen kann einer Prostatavergrößerung entgegenwirken. Im Jahr 2015 wurde dieses Phänomen von deutschen Wissenschaftlern in einer Studie überprüft.
b) Würmer
Kürbiskerne sollen gegen Würmer helfen können.
Im Jahr 2016 wurde dazu eine Studie durchgeführt. In ihrem Fazit kommen die Wissenschaftler zu dem Ergebnis, dass Kürbiskernextrakte zur Kontrolle von Fadenwurm-Infektionen eingesetzt werden können.
c) Blasenschwäche / Inkontinenz
Kürbiskerne sollen gegen Blasenschwäche helfen.
Dies ist allerdings bisher wissenschaftlich noch nicht vollständig belegt.
Die in den Kernen enthaltenen Stoffe Selen, Zink und Kalium kräftigen die Blasenmuskulatur und lindern Reizzustände. Kalium wirkt zusätzlich entwässernd. Ferner enthalten Kürbiskerne sehr viel Magnesium, (ca. 535 mg pro 100 g). Manesium stabilisiert den Blutdruck.
Die Verbraucherzentrale schreibt dazu auf ihrer Homepage: „Wenn Sie versuchen wollen, Ihre Blase ohne spezielle Produkte zu stärken, probieren Sie es mit täglich zwei bis drei Esslöffeln Kürbiskerne. Ob geröstet oder roh, als Salatgarnitur oder im Müsli, bleibt dabei ganz Ihnen überlassen.“
d) Diabetes
Kürbiskerne und Kürbiskernöl wirken positiv auf den Blutzuckerspiegel bei Typ-2-Diabetes.
Die Inhaltsstoffe können den Cholesterinspiegel normalisieren.
e) Kürbiskerne für den Hund
Kürbiskerne sind nicht nur für uns Menschen ein echtes Superfood. Auch für Hunde eignen sich die Kerne hervorragend. Da Kürbiskerne viel ungesättigter Fettsäuren enthalten und Hunde diese nicht selber herstellen können, sollten sie auf dem Speiseplan der Vierbeiner nicht fehlen.
Gegebenenfalls sollte die Gabe von Kürbiskernen im Vorfeld mit einem Tierarzt besprochen werden
Eisen-Lieferant
Durch ihren hohen Eisengehalt dienen uns die Kürbiskerne als hervorragender Eisen-Lieferant. Bereits 100 g dieser Kerne können den Tagesbedarf von Männern decken (ca. 10 mg). Der Tagesbedarf von Frauen liegt jedoch noch etwas höher (ca. 15 mg).
Aufgrund des hohen Eisengehalts sollten pro Tag jedoch nicht mehr als 50-70 Gramm verzehrt werden.
Wie viel pro Tag?
Auf die Frage wie viele Kürbiskerne man pro Tag essen soll kann man keine klare Antwort geben. Kürbiskerne enthalten, vom Eisen abgesehen, keine Substanzen, die in großer Menge schädlich sein könnten. Als Richtwert kann man von einer Tagesration zwischen 50 und70 Gramm ausgehen.
Gibt es Nebenwirkungen?
Aufgrund bestehende Allergien kann es zu Beschwerden im Magen-Darm-Bereich und allergischen Reaktionen wie Hautausschlag kommen. Sie treten jedoch äußerst selten auf.
Können Kürbiskerne giftig sein?
Kürbiskerne sind grundsätzlich nicht giftig!
Wenn die Samen der Früchte allerdings immer wieder neu angepflanzt werden, könnten sich gefährliche Bitterstoffe allerdings wieder neu entwickeln und ausbreiten. Grund dafür sind Bitterstoffe, die auch als sogenannte Cucurbitacine bekannt sind.
Aus diesem Grund sollten die Samen für den eigenen Anbau im Fachhandel jedes Jahr neu eingekauft werden.
Kurbiskernöl
Kürbiskernöl unterstützt das Einschlafen
Kürbiskernöl wird aus gerösteten Kürbiskernen hergestellt. Es kann beim Einschlafen helfen, denn die Kerne enthalten die Aminosäure Tryptophan. Aus dem Eiweißbaustein bildet der Körper den Botenstoff Serotonin. Das ist eine Vorstufe des Schlafhormons Melatonin. Aufgrund seiner entzündungshemmenden, antiseptischen und antiallergischen Eigenschaften wird Kürbiskernöl auch als Trägeröl in der Kosmetik eingesetzt. Es hält die Haut geschmeidig, ist sowohl für trockene wie für fettige Haut geeignet. Auch bei Haarausfall und zur Nagelpflege wird Kürbiskernöl verwendet.
Blasen- und Prostata-Probleme
Die aus Kürbiskern-Extrakt hergestellten pflanzlichen Mittel werden Männern bei Blasen- und Prostata-Problemen empfohlen. In den Kapseln stecken sekundäre Pflanzenstoffe, welche aus Kürbiskernen gewonnen werden. Die sogenannten „Phyto-Sterine“. Ihnen wird nachgesagt, dass sie Beschwerden wie verstärkten Harndrang oder gehäufte Blasenentzündungen lindern, die durch eine gutartige Prostatavergrößerung bedingt sind.
Haarausfall
Die Phyto-Sterine scheinen zudem sogar gegen erblich bedingten Haarausfall zu helfen. Eine südkoreanische Studie hat gezeigt, dass 400 mg Kürbiskernöl in Kapselform bei Männern mit erblich bedingtem Haarausfall die Haare wieder sprießen ließen.
Rezept mit Kürbiskernen
Kandierte Kürbiskerne
Zutaten:
1 EL Honig
200 ml alkoholfreies Bier
100 ml Apfelsaft
1 EL körniger Senf
150 g Kürbiskerne
1 Chili-Schote
Salz
Pfeffer
Zubereitung
Geben Sie den Honig in eine Pfanne oder in einen Topf und lassen ihn leicht karamellisieren. Mit dem alkoholfreien Bier ablöschen, kurz einkochen lassen und dann mit Apfelsaft auffüllen. Die Kürbiskerne, den Senf und die Chili-Schote hinzugeben und alles kochen lassen, bis die gesamte Flüssigkeit verkocht ist. Immer wieder umrühren, damit die nichts anbrennt und nach Geschmack mit Salz und Pfeffer würzen.
Wenn um die Kürbiskerne herum eine leicht klebrige Masse entstanden ist, diese auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Danach alles gut verstreichen, so dass möglichst jeder Kern separat liegt Dann 20 Minuten bei 150 Grad im Ofen backen. Zwischendurch immer wieder umrühren, so dass alle Kerne knusprig werden.