Leinsamen statt Chia
Wir stellen Ihnen den Lein vor, oder um genau zu sein dessen Samen, welchen man ohne Einschränkungen anstelle von Chia verwenden kann, denn Leinsamen beinhaltet auch all das, was auch Chia so besonders macht.
Arten
Es gibt zwei Arten des heimischen Superfoods.
Zum einen den Goldleinsamen und zum anderen den braunen Leinsamen.
Sie unterscheiden sich in der Zusammensetzung ihrer Fettsäure und in ihrem Quellvermögen.
Der Goldleinsamen enthält mehr Linolsäure, also die Omega-6-Fettsäure und weniger Alpha-Linolensäure als die braune Variante. Dafür besitzt Goldleinsamen ein höheres Quellvermögen.
Inhaltstoffe
Leinsamen hat vergleichbar viel Eiweiß, Magnesium, Eisen, Zink und auch Omega-3-Fettsäure in Form von Alpha-Linolensäure.
Diese Säure unterstützt den Organismus dabei, Entzündungen zu bekämpfen.
All diese wirklich sehr wertvollen Inhaltsstoffe zeichnen den Leinsamen aus und verbergen sich unter der harten Samenschale.
Aus diesem Grund ist auch gründliches Kauen die Voraussetzungen, dass er seine Wirkung richtig entfalten kann. Alternativ dazu kann man den Leinsamen vor dem Verzehr quetschen, schroten oder mahlen.
Gute Gründe für den Verzehr von Leinsamen:
Er ist ein natürliches Abführmittel
Leinsamen reget die Darmtätigkeit an. Nach dem Verzehr dehnt er sich im Magen auf das vielfache seines Volumens aus. Der Grund für dieses Phänomen sind die spezielle Schleimzellen im Inneren der Körner. Diese können enorme Wassermengen ziehen, wobei es egal ist, ob man Leinsamen geschrotet oder im Ganzen verzehrt.
Durch das gesteigerte Volumen wird Druck auf die Darmwand ausgeübt und bringt diese dadurch in Bewegung, was sehr förderlich für die Verdauung ist.
Durch das Aufquellen der Leinsamen hält das Sättigungsgefühl noch länger an.
Schutz der Schleimhaut
Leinsamen hilft sehr gut bei Magen-Darm-Beschwerden.
Ihre Schleimstoffe legen sich schützend auf die Schleimhaut von Magen und Darm.
Auf diese Weise helfen sie bei Entzündungen und auch bei Verstopfungen.
Entzündungshemmende Wirkung
Da Leinsamen in der Pflanzenwelt den höchsten Anteil an Omega-3-Fettsäuren enthalten und darüber hinaus über einen hohen Anteil an Lignanen und Ballaststoffen verfügen, reduzieren sie das Risiko einer Brustkrebserkrankung. Sie regulieren Entzündungsprozesse regulieren und verringern somit die Teilungsbereitschaft von Krebszellen.
Magnesium
Unser Körper braucht Magnesium. Muskeln, Knochen und auch das Nervensystem profitieren von diesem Stoff und der ist in Leinsamen reichlich vorhanden. Als Faustregel gilt, dass bereits schon 20 Gramm Leinsamen täglich Müdigkeit verringert, zu einem gesunden Energiestoffwechsel, einer gesunden Psyche, sowie zur Erhaltung der Knochen beiträgt.
Hautbild
Aufgrund der im Leinsamen enthaltenen Lignane (Stoffe, die eine ähnliche Wirkung haben wie das Hormon Östrogen) können Hormonschwankungen ausgeglichen werden und bewirken eine reinere Haut.
Leinsamen fürs Herz
Die bereits mehrfach genannten Omega-3-Fettsäuren haben nachgewießenermaßen eine positive Wirkung auf die Gesundheit unseres Herzens und können auch den Blutdruck senken.
Sieger im Vergleich
Leinsamen sind deutlich günstiger als Chia-Samen, dabei aber genauso gesund. Sie müssen allerdings nicht teuer importiert und durch die Welt geflogen werden, was sie zum Sieger in Punkto Umweltschutz macht.
Leinsamen selbst anbauen
Leinsamen kann man auch selbst anbauen. Dazu sollte man einiges über diese Pflanze wissen.
Die Aussaat ist von Mitte März bis Mai möglich.
Es ist auf keinen Fall zu früh!
Lein kann sehr gut dem Frost widerstehen. Aus diesem Grund ist auch die Zeitspanne für diesen Prozess so groß.
Der Lein hat eine kurze Vegetationszeit; sie beträgt nur etwa 125 Tage. Wenn die Pflanze blüht sieht die Landschaft wie ein blaues Meer aus. Das ist auch immer ein Blickfang!
Leinsamen entwickelt sich anfangs sehr langsam. Während dieser Zeit sollte man auch besonders auf das Unkraut achten und die Pflanze regelmäßig davon befreien, denn das ist für das Wachstum der Pflanze sehr nützlich.
Wenn der Leinsamen etwa 5 cm hoch ist, dann kann man auch hacken.
Die Pflanze benötigt stets leichten, durchlässigen Boden.
Auch sollte genügend gewässert werden, insbesondere vor und auch während der Blüte.
Wer sich daran hält, kann den Ertrag sehr stark erhöhen.
Leinsamen benötigt sehr wenige Nährstoffe. Sie sind dann besonders gefragt, wenn die Pflanze stark in die Höhe wächst (noch vor dem Blühen).
Gedüngt wird meistens erst zur Saat. Als Düngemittel kann man Kompost, Handelsdünger oder Gülle verwenden. Auf zu starke Düngung sollte man jedoch verzichten.
Leinsamen ernten
Die Samen reifen im Hochsommer (Ende Juli bis Mitte August), wobei die Pflanzen absterben und sich braun verfärben. Das wichtigste Zeichen, dass die Leinsamen erntereif sind, ist das Rascheln der Körner in den Kapseln. Man schneidet bei der Ernte die gesamte Pflanze ab und packt sie in ein Behältnis (z. B. Jutesack oder Tüte), um die Samen auszudreschen.
Die Kapseln lassen sich beispielsweise unter Mithilfe eines Nudelholzes leicht knacken, ohne dass die Leinsamen beschädigt werden.
Man kan die Samen alternativ auch auslösen, indem man mit den Füßen darüber läuft. Die geernteten Leinsamen kann man dann durch Sieben oder einen Luftstrom reinigen, um Kapselreste und andere Pflanzenteile zu entfernen.
Frische Leinsaat kann direkt zu Öl gepresst werden.
Leinsamen lagern
Zur Lagerung der Leinsamen sollten diese zunächst einige Tage bei Raumtemperatur trocknen. Ideale ist eine kühle, trockene und dunkle Umgebung. Abgefüllt in Einweckgläsern kann man sie bevorraten, denn Leinsamen sind etwa zwei Jahre lang bedenkenlos lagerfähig.