Giersch

Giersch hat schon manchen Gärtner zur Verzweiflung getrieben.
Andererseits kann man dankbar sein, dass Kräuter wie Brennnessel und Giersch sich nicht so leicht vertreiben lassen, sonst wären sie wohl schon ausgestorben.
So lassen wir uns einfach etwas von seiner Kraft schenken, indem wir ihn als Nahrungsmittel oder auch Heilkraut verwenden.

Giersch ist eine der Pflanzen, welche den Frühling ankündigen. Sobald man die grünen Gierschteppiche sieht, ist der Frühling nicht mehr weit.
In früheren Zeiten baute man Giersch oft in Klostergärten an, da er als Heilpflanze, besonders gegen Gicht, Verwendung fand.
Giersch enthält viele Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente.
Zum Beispiel ist sein Vitamin-C-Gehalt viermal höher als in Zitronen!

Erntezeit

Giersch kann von März bis September geerntet werden.

Fundorte:

In lichten Laubwäldern, an Heckenrändern, an Wegrändern, in Parks und Gärten

Giersch erkennen und sammeln

Man kann Giersch anhand verschiedener Merkmale leicht erkennen.
Die Blätter haben einen dreikantigen, bis zu 20 cm langen Stiel und sind dreigeteilt
Sie sind spitz, haben eine leichte Behaarung und einen gezackten Rand
Der Blütenstengel wird 80-90 cm hoch
Die Doldenblüte ist 12-18 strahlig

Giersch als Heilkraut:

Giersch hilft bei Blasenentzüdnungen, Erkältungen, Frühjahrsmüdigkeit, Hämorrhoiden, Hexenschuss, Husten, Ischias, Krampfadern, Verstopfung, Würmern, Zahnschmerzen, Gicht, Rheuma, Insektenstichen.
Er ist also ein echter Tausendsassa!

Beispiele seiner Anwendungen:

Badezusatz:
Zubereitung wie einen Tee. Als Sitz-Bad wirkt er hervorragend gegen Hämorrhoiden.

Frische Triebe: Als Entschlackungskur im Frühling.

Umschläge: Frisch zerquetschtes Kraut wird als Umschlag auf die betroffene Körperstelle aufgebracht und hilft so gegen Gicht und Rheuma.

Tee: 2 Esslöffel auf 250 ml Wasser geben. Das Kraut mit dem heißen Wasser übergießen, 5 Minuten ziehen lassen und abseihen. Dieser Tee hilft gegen Gicht und Rheuma.


Giersch in der Küche

Das Kraut ist ein sehr wohlschmeckendes und gesundes Wildgemüse.
Er erinnert roh im Geschmack an Petersilie und gekocht schmeckt er wie kräftiger Spinat.

Das gesamte oberirdische Kraut des Giersch eignet sich hervorragend für die Zubereitung verschiedener Speisen und Gerichte. Dabei werden am häufigsten die Blätter verwendet, da diese mild und sehr wohlschmeckend sind.

Sie finden Verwendung im Salat, in Suppen, als Spinat-Ersatz oder auch als Füllungen und bei Wildkräuter-Aufstrichen.

Man sollte die jungen, weichen Blätter verwenden, da die älteren manchmal etwas faserig sind; besonders nach der Blüte.
Wenn man den Giersch regelmäßig erntet, so treiben immer wieder junge Blätter nach.

Die kleinen, weißen Blüten des Giersch eignen sich hervorragend als aromatische Zutat bei Suppen oder Eintöpfen und können auch zu Dekorationszwecken verwendet werden.

Man kann aus Giersch auch eine sehr erfrischende Limonade zubereiten

Hier die Zutaten für dieses Rezept:

  • eine Handvoll frische Gierschkräuter
  • eine Zitrone (vorzugsweise Bio-Zitrone)
  • 1 l Apfelsaft
  • nach Belieben einige Blätter Zitronenmelisse
  • Gundelrebe oder andere Wildkräuter für noch mehr Geschmack
  • Mineralwasser

Zubereitung:

  • Die Kräuter leicht anquetschen (am besten mit einem Nudelholz oder einer Flasche)
    In ein Gefäß geben und mit Apfelsaft auffüllen.
  • Die Zitrone in Scheiben schneiden und dazugeben.
  • Einige Stunden ziehen lassen und danach mit Mineralwasser auffüllen.
  • Wenn man es über Nacht ziehen lässt, wird der Geschmack noch intensiver.

Achtung Verwechslungsgefahr:

Kann auch mit anderen Doldenblütlern verwechselt werden, welche auch hochgiftig sein können!
Wie bei allen Wildpflanzen muss man genau hinschauen!
Das typischste für den Giersch sind seine dreikantigen Stiele.

Eine Bauernregel hilft, den Giersch sicher zu identifizieren:
„Drei, drei, drei – bist beim Giersch dabei.“ Das bedeutet, dass der Giersch einen dreieckigen Stängel hat und drei mal drei Blätter.

Wer unsicher ist, kann gerne auch bei unserem Verein nachfragen. Wir bieten immer wieder Kräuterabende an, bei denen man sich über Heilkräuter und Heilpflanzen informieren kann.